Aktuelles in unserem Blog
Wir halten Sie auf dem Laufenden...
Sonntag, 5. Februar 2017
Die Potenziale der Hochsensiblen
Hochsensibel – schon mal davon gehört?
Einen sensiblen Menschen kennt irgendwie jeder. Aber das dies auch ein Persönlichkeitsmerkmal sein soll, davon haben vielleicht die wenigsten schon einmal gehört.
Persönlichkeitsmerkmale sind jene Merkmale, die den Menschen ausmachen, ihn in seiner Einmaligkeit verkörpern. Sie sind nach wissenschaftlichen Verständnis besonders robust, d. h. man kann sie nicht ohne weiteres verändern. Sie sind zudem von Geburt an vorhanden. Wie alle Persönlichkeitsmerkmale, tritt Hochsensibilität in unterschiedlichen Ausprägungen auf.
Elain N. Aron, selbst Psychologin, ist aufgrund ihrer persönlichen Erlebnisse in einer Psychotherapie auf ihre eigene Sensibilität aufmerksam gemacht worden. Sie machte es sich zur Aufgabe dieses Phänomen zu erforschen. Anhand ihrer Untersuchungen ist sie zu der Erkenntnis gelangt, dass 20 Prozent der Menschen hochsensibel sind. Dabei sind Frauen und Männer im gleichen Maße von dieser Besonderheit betroffen.
Was bedeutet das nun für diese Menschen? Beschreiben kann man es am besten mit einem anderen Wahrnehmungsfilter. Vom Gehirn Hochsensibler werden mehr und detaillierte Informationen aufgenommen, als von nicht Hochsensiblen. Aron formuliert es so: „Wir HSM denken genauer über alles nach und machen bei allem feine Unterschiede. Ähnlich wie Maschinen, die Früchte nach ihrer Größe sortieren, besitzen wir die Fähigkeit ganz genau zu differenzieren, während vielleicht andere nur zwei oder drei Differenzierungsmerkmale wahrnehmen können.“
Doch mehr Informationen bedeutet auch mehr Arbeit für das Gehirn. Und so können zuviele Informationen bei Hochsensiblen zur Überreizung des Nervensystems führen. Daher ist es für sie besonders wichtig sich Auszeiten zu nehmen, um dem Körper die Möglichkeit zu geben das Erregungsniveau wieder herunter zu regulieren.
Man sollte meinen, dass Hochsensible nun die Verlierer im Zeitalter der Informationsflut sind. Weil sie durch unsere schnelle, hektische Umwelt immer wieder an die Grenzen ihrer eigenen Leistungsfähigkeit gelangen können. Nur wer sich diesem Wettlauf stellen kann, bleibt nach den allgemeinen Vorstellungen auf der Erfolgsspur.
Weit gefehlt - die intensivere Wahrnehmung hat auch Vorteile. Haben Hochsensible eine ideale Umgebung, kann ihr Potenzial für die Gesellschaft sehr wertvoll sein. Denn sie registrieren die Feinheiten. Das kann sinnvoll sein um Risiken bei geschäftlichen Entscheidungen zu erkennen oder lt. Aron auch um neue Geschäftsfelder aufzuspüren. Hochsensible besitzen hohe empathische Fähigkeiten, in Führungspositionen eine wichtige Komponente.
Zusammengefasst kann man sagen, die Hochsensiblen sind die Seismographen unserer Gesellschaft. Gelingt es uns ihre besonderen Fähigkeiten zu nutzen, könnte das eine Antwort auf die vielen offenen Fragen im Wandlungsprozess unserer Gesellschaft sein.
Kommentar (0)